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APOSTOLISCHE REISE VON PAPST FRANZISKUS
NACH ECUADOR, BOLIVIEN UND PARAGUAY

(5.-13. JULI 2015)

BESUCH IM KINDERKRANKENHAUS “NIÑOS DE ACOSTA ÑU”

ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS

Paraguay
Samstag, 11. Juli 2015

[Multimedia]


 

Herr Direktor,
liebe Kinder,
sehr geehrte Mitglieder des Personals,
liebe Freunde,

danke für den sehr herzlichen Empfang, mit dem ihr mich aufgenommen habt. Danke für diese Zeit, die ihr mir gestattet, bei euch zu sein.

Liebe Kinder, ich möchte euch eine Frage stellen; schauen wir, ob ihr mir helft. Man hat mir gesagt, dass ihr sehr klug seid, daher habe ich mich dazu entschlossen. Hat Jesus sich manchmal geärgert? Erinnert ihr euch, wann? Ich weiß, es ist eine schwierige Frage, also werde ich euch helfen. Es war, als sie nicht zuließen, dass die Kinder zu ihm kamen. Es ist das einzige Mal im ganzen Markusevangelium, dass dieser Ausdruck verwendet wird (vgl. 10,13-15). Er ist ähnlich unserem Ausdruck: „er kochte vor Wut“. Ärgert ihr euch manchmal? Nun, auf die gleiche Weise geschah es mit Jesus, als sie ihn nicht in die Nähe der Kinder ließen, in eure Nähe. Es ärgerte ihn sehr. Die Kinder gehören zu denen, die Jesus am meisten liebt. Nicht, dass er die Erwachsenen nicht mochte, aber er war glücklich, wenn er bei den Kindern sein konnte. Er freute sich sehr über ihre Freundschaft und Gesellschaft. Aber er liebte es nicht nur, sie in der Nähe zu haben, sondern mehr noch, er stellte sie als Beispiel hin. Er sagte zu den Jüngern: „Wenn er nicht … wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht in das Himmelreich kommen“ (Mt 18,3).

Die Kinder standen abseits, die Erwachsenen ließen sie nicht näher kommen, aber Jesus rief sie, nahm sie in die Arme und stellte sie in die Mitte, damit wir alle lernten, wie sie zu sein. Heute würde er das Gleiche zu uns sagen. Er schaut uns an und sagt: Lernt von ihnen.

Wir müssen von euch lernen, von eurem Vertrauen, eurer Freude, eurer Zärtlichkeit. Von eurer Fähigkeit zu kämpfen, von eurer Stärke. Von eurer unvergleichlichen Fähigkeit durchzuhalten. Einige sind Kämpfer. Und wenn einer solche „Krieger“ hat, ist er stolz. Nicht wahr, liebe Mütter? Nicht wahr, liebe Väter und Großeltern? Euch zu sehen gibt uns Kraft, gibt uns Mut, um Vertrauen zu haben, um weiter zu gehen.

Liebe Mütter, Väter, Großeltern, ich weiß, dass es für euch gar nicht einfach ist, hier zu sein. Es gibt Momente großen Schmerzes, der Ungewissheit. Es gibt Momente großer Angst, die das Herz bedrückt, und es gibt Momente großer Freude. Diese beiden Gefühle leben miteinander, befinden sich in uns. Aber es gibt kein besseres Heilmittel als eure Zärtlichkeit, eure Nähe. Und ich freue mich zu erfahren, dass unter euch Familien ihr euch helft, ermuntert, gegenseitig stützt, um weiter zu gehen und diesen Moment durchzumachen.

Ihr könnt auf die Unterstützung der Ärzte, der Krankenschwestern und -pfleger und des gesamten Personals dieses Hauses zählen. Danke für diese Berufung eures Dienstes, nicht nur den Schmerz eurer Brüder und Schwestern heilen, sondern auch begleiten zu helfen.

Vergessen wir es nicht: Jesus ist seinen Kindern nahe. Er ist sehr nahe, im Herzen. Zögert nicht, ihn zu bitten, zögert nicht, mit ihm zu sprechen, eure Fragen, den Schmerz zu teilen. Er ist immer da, aber immer, und er wird euch nicht fallen lassen.

Und einer Sache sind wir sicher, und einmal mehr bekräftige ich es. Wo ein Kind ist, da ist die Mutter. Wo Jesus ist, da ist Maria, die Jungfrau von Caacupé. Bitten wir sie, dass sie euch unter ihrem Mantel beschütze, dass sie für euch und eure Familien als Fürsprecherin eintritt.

Und vergesst nicht, für mich zu beten. Ich bin sicher, dass eure Gebete den Himmel erreichen.

 



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