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ANSPRACHE VON PAPST FRANZISKUS
AN DIE DELEGATION DER VEREINIGUNG
"PRO PETRI SEDE"

Konsistoriensaal
Montag, 16. Februar 2015

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Liebe Freunde!

Mit großer Freude heiße ich euch, die Mitglieder der Vereinigung »Pro Petri Sede«, aus Anlass eurer Pilgerreise zu den Gräbern der Apostel willkommen, durch die ihr euren Glauben nährt und eure Treue zum Nachfolger Petri bezeugt. Ich danke euch für euer Engagement im Dienst der Armen. Die wachsende Zahl ausgegrenzter Menschen, die in großer Prekarität leben, ist ein Appell an uns und fordert neuen solidarischen Einsatz, um ihnen die materielle und geistliche Hilfe zu bringen, derer sie bedürfen.

Und zugleich haben wir selbst viel zu empfangen von den Armen, denen wir uns nähern und denen wir helfen. In der Auseinandersetzung mit ihren Problemen sind sie häufig Zeugen des Wesentlichen, der familiären Werte. Sie sind fähig, mit denen zu teilen, die noch ärmer sind als sie und wissen sich darüber zu freuen, wie ich dies auch kürzlich auf meiner Apostolischen Reise  nach Asien feststellen konnte. Gleichgültigkeit und Egoismus liegen stets auf der Lauer. Die Aufmerksamkeit für die Armen bereichert uns, indem sie uns auf den Weg der Demut und der Wahrheit führt. Der heilige Paulus schrieb an die Korinther: »Uns was hast du, das du nicht empfangen hättest?« (1 Kor 4,7). Ihre Präsenz erinnert uns an unser gemeinsames Menschsein, an die Zerbrechlichkeit des Lebens, an die Abhängigkeit von Gott und den Brüdern und Schwestern. So lade ich euch ein, besonders aus Anlass der nun beginnenden Fastenzeit, den Herrn um die Gnade eines barmherzigen und armen Herzens zu bitten, das seine eigene Armut kennt und sich für die anderen hingibt (vgl. Botschaft für die Fastenzeit 2015).

Durch die großherzige Gabe, die ihr heute dem Nachfolger Petri übergebt, kommt ihr der schwergeprüften Bevölkerung in verschiedenen Teilen der Welt zur Hilfe. Durch diese Solidarität bringt ihr ihnen auch den geistlichen Trost, sich in ihren Prüfungen nicht im Stich gelassen zu fühlen und die Hoffnung zu bewahren. Ich danke euch in ihrem Namen von Herzen. Ich lade euch auch ein, inständig für den Frieden zu beten, auf dass die verantwortlichen Politiker Wege des Dialogs und der Versöhnung finden mögen.

Liebe Freunde, ich wünsche, dass eure Pilgerreise in jedem das Bewusstsein für seine Zugehörigkeit zur Kirche, die eine große Familie ist, stärken möge und die Freude wachsen lasse, allen das Evangelium zu verkünden! Möge die Brüderlichkeit unter euch sich festigen, damit ihr eure Sendung im Dienst der Armen und Kleinen fortsetzen könnt, die von Jesus besonders geliebt werden! Ich vertraue euch der Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria, des heiligen Petrus und der Heiligen eures Landes an und erteile euch wie auch euren Familien und den Mitgliedern eurer Vereinigung von Herzen den Apostolischen Segen. Und bitte, vergesst nicht, für mich zu beten.

Aber bevor ich zum Schluss komme, möchte ich noch ein Wort hinzufügen. Ich denke an Belgien und Holland: diese beiden Länder haben die Welt mit Missionaren erfüllt. Und heute erleben sie eine Krise der Berufungen. Ich möchte euch bitten, an das Herz Jesu zu klopfen, damit er die Großherzigkeit nicht vergisst, die diese beiden Länder zu anderer Zeit gehabt haben. Und dass er uns Berufungen senden möge, für Belgien und Holland, damit das Glaubensleben mehr wachsen kann. Ihr arbeitet mit den Armen und liebt die Armen, aber denkt auch an die, die arm sind an Glauben, die keinen Glauben haben, weil niemand ihnen den Glauben verkündet. Der Herr möge Priester senden, um den Glauben zu verkünden. Und bitte, betet für die Berufungen in euren Ländern.

 



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