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PAPST FRANZISKUS

FRÜHMESSE IM VATIKANISCHEN GÄSTEHAUS "DOMUS SANCTAE MARTAE"

 

Das Friedensgebet für den Nahen Osten

Mittwoch, 25. September 2013

aus: L'Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, Nr. 40, 4. Oktober 2013

 

Die Scham vor Gott, das Gebet, um die Barmherzigkeit Gottes zu erflehen, und volles Vertrauen in den Herrn. Das sind die zentralen Punkte der Reflexion, die Papst Franziskus am Mittwoch, 25. September, im Verlauf der Messe in der Kapelle von Santa Marta angesprochen hat. Mit dem Papst konzelebrierten die Kardinäle Leonardo Sandri, Präfekt der Kongregation für die Orientalischen Kirchen, und Béchara Boutros Raï, Maronitischer Patriarch von Antiochien, sowie eine Gruppe maronitischer Bischöfe aus dem Libanon, Syrien, aus dem Heiligen Land und verschiedenen anderen Ländern aller Kontinente.

In seiner Auslegung der Schriftlesungen zum Tage (Esra 9, 5–9; Lk 9, 1–6) sagte der Heilige Vater, dass ihn vor allem die Passage aus dem Buch Esra an die maronitischen Bischöfe habe denken lassen, und wie üblich fasste er seine Überlegungen in drei Schlüsselbegriffen zusammen. Vor allem das Schamgefühl und die Verwirrung Esras vor Gott, die so weit geht, dass er es nicht wagt, seine Augen zu ihm aufzuheben. Die Scham und Verwirrung, die wir alle über die von uns begangenen Sünden verspüren, die uns in die Knechtschaft geführt haben, da wir Götzen gedient haben, die nicht Gott sind.

Der zweite Schlüsselbegriff ist der des Gebets. Dem Beispiel Esras folgend, der kniend seine Hände zu Gott erhebt, um dessen Barmherzigkeit zu erflehen, sollen auch wir unserer unzähligen Sünden wegen dasselbe tun. Ein Gebet, das, wie der Papst sagte, auch für den Frieden im Libanon, in Syrien und im ganzen Nahen Osten gesprochen werden muss. Das Gebet, so sagte er, sei immer und stets der Weg, den wir einschlagen müssen, um mit den schwierigen Augenblicken fertig zu werden, wie etwa den allerdramatischsten Prüfungen und dem Dunkel, das uns mitunter in unvorhersehbaren Situationen umgibt. Um einen Ausweg aus alledem zu finden, so betonte der Papst, müsse man ohne Unterlass beten. Schließlich absolutes Vertrauen in Gott, der uns nie verlässt. Das ist der dritte Schlüsselbegriff des Heiligen Vaters. Wir haben die Gewissheit, sagte er, dass der Herr bei uns ist, deshalb müssen wir eifrig weitergehen, mit der Hoffnung, die uns Stärke verleiht. Das Wort der Hirten flößt den Gläubigen Vertrauen ein: Der Herr wird uns nie im Stich lassen.

Im Anschluss an die Kommunion richtete Kardinal Béchara Raï eine Dankadresse und einen sehr herzlichen Gruß im Namen aller teilnehmenden Bischöfe, aller Maroniten und des ganzen Libanon an den Heiligen Vater, wobei er ihre Treue zu Petrus und seinem Nachfolger bestätigte, »der uns auf unserem oft dornenreichen Weg unterstützt«. Er dankte dem Papst vor allem für den starken Impuls, den dieser den Friedensbemühungen gegeben habe: »Ihr Gebet und Ihr Aufruf zum Frieden in Syrien und im Nahen Osten hat Hoffnung und Trost gesät.«



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